Space Clearing, Reinigungsräucherung oder „Wie räuchere ich meine Wohnung aus?“
In dem heutigen Artikel möchte ich erklären, wie ihr eure Wohnung ausräuchern könnt. aber um dieses Thema adäquat einzuleiten, müssen wir mit einem kleinen Rückblick starten, denn im Jahr 2008 befand ich mich in einer Situation, in der ich gezwungen war, schwerere Geschütze aufzufahren. Ihr kennt sicher alle die Geschichte von dem Mann, der sagt, […]
In dem heutigen Artikel möchte ich erklären, wie ihr eure Wohnung ausräuchern könnt. aber um dieses Thema adäquat einzuleiten, müssen wir mit einem kleinen Rückblick starten, denn im Jahr 2008 befand ich mich in einer Situation, in der ich gezwungen war, schwerere Geschütze aufzufahren.
Ihr kennt sicher alle die Geschichte von dem Mann, der sagt, dass er nur mal eben Zigaretten holt und für immer verschwindet, oder? In meinem persönlichen Fall war zwar nicht von Zigaretten die Rede – heimlich, still und leise verpisst hat er sich aber trotzdem. Nur kurze Zeit später googelte ich zum ersten Mal „Reinigungsräucherung“ und war ziemlich schnell stark angefixt.
Ich kaufte Räucherkohle und Reinigungsweihrauch. Im Laden für Esoterik Klimbim wollte man mir außerdem hässliche Räuchergefäße andrehen. Im Hinblick darauf, dass Öresund (mein Holzklodeckel) heute mit Brandnarben aufwartet, wäre das vielleicht gar nicht mal die schlechteste Idee gewesen. Aber mein Lebensmotto ist ja eher so „function follows form“ und aus diesem Grund entschied ich mich für pastelliges Porzellangeschirr aus der Ikea-Kinderabteilung, das ich bis heute zum Räuchern benutze. (Es heisst Duktig, kostet 8,99€ und aus den 12 Teilen könnt ihr 4 Räucherstellen bauen.)
Wer so richtig in die Space Clearing Thematik einsteigen möchte, dem sei „Heilige Orte erschaffen mit Feng Shui: Ein Anleitungsbuch“ empfohlen. Der Titel ist ein bisschen irreführend. Es geht wirklich um Space Clearing, nicht um Möbelrücken. Also: Go for it!
Wer jetzt augenrollend vorm Computer sitzt und versucht ist, mich in der Eso-Schublade zu verstauen, sollte mal ein bisschen Richtung „keltische Bräuche und Rituale“ recherchieren, bevor die Schublade sich schliesst. Man muss keinen Langstreckenflug nach Bali buchen, um mit Räucherritualen in Kontakt zu kommen. Unsere Vorfahren haben natürlich auch geräuchert. Es ist mit der Zeit nur irgendwie ein bisschen…“untergegangen“.
Ein richtiges Space Clearing ist wie ein feinstofflicher Wohnungsputz. Seit 2008 ist es für mich daher genauso selbstverständlich wie Dielen wischen oder Fenster putzen. In den vergangenen Jahren habe ich für mich einen eigenen Ablauf entwickelt, der sich zwar grundlegend an dem oben empfohlenen Buch orientiert, aber dennoch ein bisschen davon abweicht. Und im Folgenden möchte ich euch erklären, wie es für mich am besten funktioniert.
Vorab: Es wird Rauchentwicklung geben. Starke Rauchentwicklung. Daher empfiehlt es sich nicht nur, eventuell vorhandene Rauchmelder zu deaktivieren, sondern auch zu warten bis es dunkel ist, damit die Nachbarn nicht die Feuerwehr rufen.
Falls ihr ängstliche Nachbarn habt, kann auch ein Hinweiszettel an der Wohnungstür nicht schaden, damit niemand mit dem Feuerlöscher bei euch anklopft, weil es nach Rauch riecht. Sicher ist sicher.
Was ihr auf jeden Fall braucht, ist Räucherkohle. Und zwar mindestens so viele Tabletten wie es Räume gibt. Wenn ich wirklich so richtig reinigen möchte, dann nehme ich am liebsten einen Reinigungs-Weihrauchmix, den ich fix und fertig im Tütchen bei dem Räucherdealer meines Vertrauens kaufe. Ihr könnt aber auch nur mit Weihrauch oder mit Drachenblut (ebenfalls ein Harz) arbeiten.
Ich persönlich möchte auch auf das Glöckchen nicht mehr verzichten, aber theoretisch könnt ihr auch nur klatschen. (Wer Weihrauch verkauft, verkauft in der Regel auch Glöckchen. Soviel schon mal vorab.) Last but not least braucht ihr nur noch Streichhölzer und hässliche Räuchergefäße. Oder halt Duktig.
Zu allererst würde ich aufräumen und putzen. Ich räuchere nie im Chaos.
Das fühlt sich irgendwie schräg an. Eine Räucherung ist für mich sowas wie das Fine Tuning. Dann schalte ich die großen Lichter aus und Kerzen an. Das ist zum einen atmosphärischer und zum anderen hat es den Vorteil, dass es von draußen weniger nach Wohnungsbrand aussieht.
Duktig besteht aus 12 Teilen, von denen man immer jeweils 3 aufeinander stapeln kann. Ein etwas größeres Tellerchen unten, ein etwas kleineres Tellerchen in der Mitte und das Schälchen on top. In das Schälchen fülle ich Räuchersand und lege dann eine Kohletablette pro Schälchen mittig auf den Sand. So eine Räucherstelle positioniere ich mittig in jedem Zimmer auf dem Fußboden. Dann zünde ich die Kohle an und warte bis sie in allen Zimmern richtig durchgeglüht (also weiß) ist. Und dann geht’s los!
Ich streue ein bisschen was von der Weihrauchmischung auf jede Kohletablette, was in relativ kurzer Zeit schon für ziemlich viel Rauch sorgt. Sobald der Rauch nachlässt, lege ich nach. Manchmal packe ich auch 2 Kohletabletten in ein Schälchen. Aber das ist dann schon eher Hardcore.
Der Rauch sollte sich überall in der Wohnung verteilen.
Wer reinigen will, muss sich insbesondere um Ecken und fiese Stellen kümmern, an denen die Energie „kleben bleibt“ (das mit dem „Kleben“ steht so in keinem Buch, sondern entspricht meinem persönlichen Gefühl). Solche Stellen verstecken sich zum Beispiel hinter offenen Türen oder unter Schränken.
Während der Weihrauch sich in den Räumen verteilt, gehe ich einmal im Uhrzeigersinn die komplette Wohnung ab und checke erstmal ab, wie es sich so anfühlt. Ich starte im Eingangsbereich mit dem Rücken zur Wohnungstür und lande am Ende auch wieder dort.
Dann starte ich eine zweite Runde, ebenfalls wieder im Uhrzeigersinn und dieses Mal mit dem Glöckchen. Am Anfang wird es sich vielleicht ein bisschen weird anfühlen, aber auch für die Sache mit dem Glöckchen entwickelt ihr mit der Zeit ein Gefühl. Am besten hält man es ganz locker im Handgelenk. Beim ersten Mal kann man ruhig einmal rund laufen, einfach bimmeln und schauen, wie es sich anfühlt. Mit ein bisschen Routine werdet ihr aber irgendwann feststellen, dass es an einigen Stellen stärker bimmelt, wenn ihr es überall gleichmäßig locker im Handgelenk führt. An diesen Stellen halte ich mich dann wieder etwas länger auf.
Nach dem Salbei und dem Glöckchen starte ich noch eine dritte und letzte Runde im Uhrzeigersinn. In dieser Runde wird geklatscht. Ich komme mit dem „Krokodilklatschen“ am besten klar. Dabei zeigt die Handfläche der einen Hand nach oben und die zweite Hand wird obendrauf gelegt. Also Handfläche auf Handfläche mit den Fingerspitzen nach vorne. Ein Handrücken zeigt also zum Boden und der andere zur Decke. Die Handballen halten den Kontakt, während der Rest der Hände sich öffnet und schliesst. Versteht man das? Hope so!
Und genau so klatsche ich dann nochmal Ecken und „dichte Stellen“ aus. Ihr werdet das fühlen. Es lässt sich in der Theorie schwer beschreiben. Zwischen den einzelnen Runden lege ich ggf. nochmal Reinigungsweihrauch nach.
Spätestens jetzt sollte der Rauch wirklich bis in jede Ecke eurer Wohnung vorgedrungen sein und durch das Glöckchen und das Klatschen habt ihr die ganze Energie so auf- und durcheinandergewirbelt, dass ihr den ganzen Scheiss jetzt nach draussen transportieren könnt. Nehmt aber vorher unbedingt die glühende Kohle vom Boden. (Ich stelle alle Tellerchen einfach immer in die Spüle.)
Dann alle Fenster öffnen und lüften, als gäbe es kein Morgen mehr!
Ich lüfte immer mindestens für eine Stunde. Im Sommer lasse ich auch gerne mal die ganze Nacht über alle Fenster geöffnet.
Nach 2-3 Tagen ist erfahrungsgemäß alles verflogen und nichts mehr zu riechen. Allen, die es weniger intensiv mögen oder gerade nicht die Zeit haben für so viel Action, möchte ich die Cosmic Vibes Räuchermischungen ans Herz legen. Ich mixe jedes Fläschchen höchstpersönlich zusammen und alle Mischungen eignen sich auch hervorragend für ein Leben mit Rauchmeldern, weil sie in der Räucherlampe am besten rauskommen, die keinerlei Rauch produziert.
Give them a try!